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Rede anlässlich des 20jährigen Bestehens des Seniorenbeirates der Stadt Eupen


Rede von Antonios Antoniadis, Minister für Familie, Gesundheit und Soziales, anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Seniorenbeirates der Stadt Eupen

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Eupen, 11. Oktober 2014

Meine sehr verehrten Damen und Herren,
liebe Gäste,

ich freue mich, am heutigen Nachmittag hier sein zu dürfen. Vielen Dank für die freundliche Einladung. Man wird schließlich nur einmal im Leben 20 Jahre alt und zu einem solch feierlichen Anlass erscheine ich natürlich sehr gern. Frau Niessen und Frau Falkenberg haben bereits viele interessante Dinge angesprochen. Insbesondere die geschichtliche Entwicklung des Seniorenbeirats Eupen von seinen Kinderschuhen aufwärts hat mir sehr gut gefallen.

Das Alter hat im Leben eines jeden Menschen seinen eigenen Stellenwert. Jedes Alter bringt etwas ganz Besonderes mit sich. In der Jugend geht man mit einer gewissen Sorglosigkeit und Unbekümmertheit durchs Leben. Im mittleren Alter ist oftmals die Gründung der eigenen Familie DAS Ereignis schlechthin. Im fortgeschrittenen Alter kann man auf ein Leben voller Erfahrungen zurückblicken und eine beeindruckende Ruhe und Gelassenheit ausstrahlen.

Ältere Menschen sind eine absolute Bereicherung für das Gemeinwesen. Frau Falkenberg-Cormann hat das im Grenz-Echo ganz richtig gesagt: „Die Älteren kosten nicht nur Geld“. Und dieser Aussage kann ich mich ohne Bedenken anschließen. Ich habe in den gut 100 Tagen meiner Amtszeit über 80 Einrichtungen meiner Ressorts besucht. Und in den interessanten Gesprächen mit den Personen vor Ort klang eine Aussage häufig heraus: „Ohne die vielen ehrenamtlichen Senioren könnten wir nicht so erfolgreich sein bzw. nicht einmal funktionieren“. Deshalb wird die von der Föderalregierung beabsichtigte Erhöhung des Rentenalters, ob notwendig oder nicht, unsere Gesellschaft vor eine große Herausforderung stellen. Ältere Menschen sind dank ihrer enormen Berufs- und Lebenserfahrung natürlich Gold wert – nicht nur im Ehrenamt. Eine Gesellschaft, die auf diesen Erfahrungsschatz verzichtet, im Berufs- wie auch im Privatleben kann meiner Meinung nach nicht funktionieren.

Damit wir an diesem Erfahrungsschatz teilhaben können, müssen wir auch auf die veränderten Bedürfnisse und Erwartungen der älteren Bevölkerung eingehen. Ältere Menschen müssen die Möglichkeit haben, auf allen Ebenen mitbestimmen zu können, sich Gehör zu verschaffen und ernst genommen zu werden. Und an dieser Stelle übt der Seniorenbeirat eine besondere Funktion aus. Er ist zugleich Ansprechpartner und Sprachrohr für die ältere Generation. Ein jeder von Ihnen weiß, wo die demografische Entwicklung unserer Gesellschaft hingeht. Vor diesem Hintergrund ist es besonders wichtig, jemanden zu haben, der sich für die eigenen Themen und Belange stark macht. Der Seniorenbeirat tut dies nun schon seit 20 Jahren. Er hat stets ein offenes Ohr für die Interessen aller Senioren, er fungiert als Ideengeber für Politik und Gesellschaft, er liefert Denkanstöße zu verschiedenen Projekten. Auch die Regierung der DG verschließt ihre Augen nicht vor diesem demografischen Wandel.

Im zweiten Umsetzungsprogramm des Regionalen Entwicklungskonzeptes legen wir besonders großen Wert darauf, dass unsere Senioren ihren Wunsch nach einem möglichst langen Leben in den eigenen vier Wänden erfüllt sehen. Damit das funktioniert, brauchen wir eine gut organisierte häusliche Hilfe und neue Wohnformern. Leider erlaubt der körperliche oder geistige Zustand nicht jedem, im eigenen Heim zu bleiben. Der Anteil der unmittelbar pflegebedürftigen Senioren wird auf circa 15 % geschätzt. Auch für diesen Teil der Bevölkerung müssen wir eine qualitativ hochwertige Pflege in Alten- und Pflegeheimen anbieten.

Es wird eine unserer größten Herausforderungen sein, die Lebensqualität unserer Senioren, ob zuhause oder im Heim, in der Stadt oder auf dem Land, zu sichern und zu steigern.  Dies geht natürlich nur in Zusammenarbeit mit den verschiedenen Akteuren und Interessengruppen. Auch hier kann der Seniorenbeirat eine wichtige Rolle spielen.

Meine Damen und Herren,

der italienische Fußballtrainer Giovanni Trapattoni sagte einst: „Ich fühle mich wie ein Zwanzigjähriger, nur mit mehr Erfahrung“. Für den Seniorenbeirat der Stadt Eupen gilt denke ich das Gleiche. Und das ist eine sehr gute Nachricht. Für den Beirat, für die Senioren und somit auch für die gesamte Deutschsprachige Gemeinschaft: Denn wir brauchen alle ihre Erfahrung.

Ich wünsche dem Seniorenbeirat nochmals alles Gute zum 20. Geburtstag und möchte mich im Namen der DG für Ihr Engagement herzlich bedanken.

Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit!

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