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Rede anlässlich der Burundi-Ruanda Reise von Miteinander Teilen


Rede von Antonios Antoniadis, Minister für Gesundheit, Familie und Soziales, anlässlich der Burundi-Ruanda Reise
von Miteinander Teilen

Eupen, den 9. Oktober 2014

2014-10-09 Rwanda Burundi Reise Von Miteinander Teilen (354.8 KiB)

Meine sehr verehrten Damen und Herren,

zunächst einmal möchte ich mich recht herzlich für die freundliche Einladung zu dieser Vernissage bedanken. Es hat nicht wirklich viel gefehlt und ich wäre heute selbst als einer der Reiseteilnehmer in Erscheinung getreten. Vor einigen Monaten hatte Dirk Riemann mich gefragt, ob ich mich der Reisegruppe anschließen möchte. Zur damaligen Zeit war ich der für Entwicklungszusammenarbeit zuständige Berater des ehemaligen Ministerpräsidenten und wäre sehr gerne mitgekommen. Aber ich ahnte schon, dass man den Wahlausgang nie unterschätzen sollte. Im Nachhinein habe ich wohl die richtige Entscheidung getroffen! Und heute darf ich trotzdem mit dabei sein!

Liebe Gäste,

wie Sie alle wissen, ist unsere Deutschsprachige Gemeinschaft ja eher von bescheidener Größe. Die uns zur Verfügung stehenden Ressourcen sind oftmals begrenzt. Eigene Großprojekte können wir also nicht selbst stemmen. Die Politik der DG im Bereich Entwicklungszusammenarbeit ist deshalb ganz klar ausgerichtet: Seit vielen Jahren unterstützen wir hiesige Organisationen bei der Durchführung gezielter Projekte in strukturschwachen Regionen des Südens. Ziel ist es, gemeinsam mit den Menschen vor Ort Strukturen aufzubauen und bessere Perspektiven zu schaffen, mit wenig Bürokratie und stets unter der Maxime: „Hilfe zur Selbsthilfe“.

Wir möchten den Menschen ein möglichst selbstbestimmtes Leben ermöglichen. Die Entwicklungshilfe kann in unserem Fall eigentlich nur auf diese Weise Früchte tragen. Es kommt vor allen Dingen darauf an, einen nachhaltigen Hebeleffekt auszulösen! Eine Entwicklungspolitik, die sich nur auf den Transfer von Geldern beschränkt, bietet auf lange Sicht keine Lösungen – oftmals unterstützt sie die bestehende Situation.

Finanzielle Direkthilfen werden nur in besonderen Krisenzeiten gezahlt, wenn – wie zum Beispiel in diesem Sommer – schnelles Handeln gefragt ist. Da hat die Regierung der DG beschlossen, eine Direkthilfe in Höhe von 10.000€ an die Organisation Ärzte ohne Grenzen zur Bekämpfung des Ebola Virus zu spenden. Und wenn man sich die rapide Verbreitung des Virus mal anschaut, haben wir, denke ich, die richtige Entscheidung getroffen.

Meine Damen und Herren,

ich habe eben ein ganz wichtiges Wort in den Mund genommen: Nachhaltig. Dieser Begriff fällt heutzutage sehr oft in Zusammenhang mit Ökologie und Ökonomie. Im Grunde genommen  betrifft die Nachhaltigkeit jedoch alle Bereiche des Lebens. Den sozialen oder den kulturellen Bereich beispielsweise.

Und genau deshalb finde ich es sehr sinnvoll, wenn sozial engagierte Menschen zu einer Bildungsreise aufbrechen. Einerseits lernen unsere hiesigen Organisationen, in diesem Fall Miteinander Teilen, so ihre verschiedenen Partnerorganisationen und die Länder im südlichen Teil des Globus näher kennen. Und andererseits können sie sich hautnah einen Überblick über verschiedene Projekte der Entwicklungszusammenarbeit machen. Und dieser direkte menschliche Kontakt ist sehr wichtig. Er wird zu etwas Erlebtem, Greifbarem.

Es geht also nicht nur darum, dass das Geld von einem Teil der Erde in einen anderen fließt. Ganz im Gegenteil. Durch eine solche Reise kann sich dieses partnerschaftliche Verhältnis viel besser entfalten. Unsere unterschiedlichen Kulturen kommen einander näher und bereichern sich gegenseitig.

Außerdem erfüllt die heutige Veranstaltung als eine Art Startschuss in die 24. Africanight ihrerseits eine wichtige Aufgabe der Sensibilisierung. Wenn wir gleich den Beiträgen der Reiseteilnehmern lauschen und uns ihre Bilder ansehen dann lautet eine der Botschaften auch, „über unseren eigenen Tellerrand hinaus zu schauen“. Schließlich sind wir nicht alleine auf dieser Welt. Wir teilen sie mit anderen Kulturen. Nachhaltige Beziehungen zueinander sind wichtig. Auch wir tragen eine Verantwortung für die Welt, in der wir leben.

Meine Damen und Herren, ich möchte nun dem interessantesten Teil des Abends nicht länger im Weg stehen. Ich freue mich schon auf den Reisebericht und bin sehr gespannt, welche wichtigen Erkenntnisse die 5 Teilnehmer aus dieser Reise gewonnen haben.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß und bedanke mich für die Aufmerksamkeit!

Geschlossen.

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