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Eröffnung des Tagesmütterhauses „Post-Minis“


Es gilt das gesprochen Wort!

02.09.2017

Eröffnung Des Tagesmütterhauses Post Minis (141.6 KiB)

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Eltern und Kinder, werte Gäste,

es freut mich heute anwesend sein zu dürfen und natürlich möchte ich die Gelegenheit nicht missen Ihnen einige Worte mit auf den Weg zu geben.

Werte Anwesende,

unsere Gesellschaft ist in einem stetigen Wandel. Berufliche Perspektiven, Lebenserwartung, Rollenaufteilung und viele weitere Ansichten haben sich geändert, und das ist sicherlich auch gut so.

Die Denkmuster in der heutigen Zeit sind in vielerlei Hinsicht offener. Dennoch ist eines nach wie vor Fakt, nämlich dass eine gesunde Familie der Ort ist, an dem sich Kinder zuhause fühlen. Und dies trifft keineswegs nur auf Kinder zu. Nein, für jeden Menschen ist die Familie ein zentraler Punkt seines Lebens. Doch Fakt ist auch, dass Kinder heute anders groß werden als noch vor 30 Jahren.

Während sich früher nur der Mann um die Arbeit kümmerte, während die Frau als Mutter und Hausfrau nach dem Rechten sah, hat sich die Aufteilung im Laufe der Zeit deutlich gewandelt. Das ist nicht zu bedauern. Denn die Gleichberechtigung von Mann und Frau sollte eine Selbstverständlichkeit sein.

Eltern oder werdende Eltern äußern heutzutage meist den Wunsch, Arbeit und Familie so gut es geht unter einen Hut zu bekommen. Doch dies ist leichter gesagt als getan. Denn auch wenn den Meisten unter uns, die Kindheit als eine Zeit der Unbeschwertheit, der Fantasie, der Leichtigkeit und der großen Träume in Erinnerung bleibt, so stellt sie die Eltern und nicht zuletzt das ganze familiäre Umfeld durchaus vor gewisse Herausforderungen.

Damit beide Elternteile sich sowohl der Erziehung der Kinder als auch dem Beruf widmen können, sind sie auf eine Betreuung Ihrer Kinder angewiesen. Doch man gibt sein Kind nicht gleich wem, nein für seine Kinder will man stets das Beste.

Man braucht also Personen in dessen Obhut man seine Liebsten gerne und guten Gewissens für einige Stunden geben kann und denen man voll und ganz vertraut.

So unterschiedlich die verschiedenen Lebensentwürfe sind, so unterschiedlich sind auch die Bedarfe. Deswegen brauchen wir neue Betreuungsangebote.

Aus diesem Grund hat die Deutschsprachige Gemeinschaft die Inbetriebnahme des Tagesmütterhauses „Post-Minis“ ermöglicht.

Hier finden Eltern und Kinder kompetente Tagesmütter, die wissen worauf es ankommt.

Ich denke ich erzähle Ihnen nichts Neues wenn ich sage, dass Kinderbetreuung bei weitem nicht so simpel ist, wie es manch einer glauben mag. Denn Kinder brauchen weit mehr als drei Mahlzeiten am Tag und schönes Spielzeug.

Kinder brauchen Wegbegleiter, die ihnen mit Weisheit, Achtung, Wertschätzung, Verständnis, ganz viel Geduld und Gelassenheit und nichts zuletzt mit einer großen Portion Liebe begegnen.

Werte Anwesende,

wir als Regierung sind uns dieser enorm wichtigen Rolle der Kinderbetreuung und darüber hinaus der Familien bewusst. Familien bilden das Fundament auf dem unsere Gesellschaft steht. Und genau dieses Fundament wollen wir auch zukünftig weiterhin festigen. In der Familienpolitik liegt ganz klar einer unserer größten Schwerpunkte. Und so ist es sicherlich kaum verwunderlich, dass wir auch stetig darum bedacht sind neue Maßnahmen im Bereich der Kinderbetreuung zu ergreifen.

Ein klar definiertes Ziel unsererseits ist es, 100 Prozent des tatsächlichen Bedarfs an Kinderbetreuung bis zum Jahr 2025 zu decken und Ostbelgien somit künftig nachhaltig familienfreundlich zu gestalten. Außerdem sind wir der Meinung, dass es auch in Zukunft eine Vielfalt an Angeboten geben sollte, damit für Eltern und Kind die passende Betreuung dabei ist.

Um diese Ziele zu erreichen, brauchen wir eine regelrechte Kinderbetreuungsoffensive. Darum haben wir gemeinsam mit Fachleuten, der organisierten Zivilgesellschaft und der Bevölkerung einen Masterplan für die Kinderbetreuung erarbeitet. Dieser Plan dient uns als lebendiger Wegweiser an dem wir uns orientieren wollen.

So haben wir bereits durchaus einige Verbesserungen durchsetzen können und werden dies auch in Zukunft weiter tun. Erst im vergangenen Jahr durften sich die Tagesmütter, die über das RZKB eingestellt sind, über eine Aufwandsentschädigung freuen. Darüber hinaus haben wir für sie ein System erarbeitet, in dem Sie ihre Überstunden nun ab Beginn der 9. Stunde entschädigt bekommen und nicht, wie zuvor, erst ab der elften.

Außerdem arbeiten wir am Ausbau der Kinderkrippen und der dort angebotenen Betreuungsstunden. In Hergenrath wird eine neue Kinderkrippe entstehen. In Eupen und Sankt Vith sollen die bestehenden Krippen ausgebaut werden.

Und auch in der außerschulischen Betreuung sind wir aktiv. In diesem Sommer fanden im Rahmen eines Pilotprojektes und in Zusammenarbeit mit den Gemeinden erstmals Ferienbetreuungen für Kinder von 3 bis 12 Jahren statt. Es müssen trotzdem weitere Standorte der außerschulischen Betreuung und der Ferienbetreuung geschaffen werden.

Sie hören also, es tut sich bereits einiges und dennoch bleibt noch einiges an Arbeit.

Umso mehr freut es mich daher, dass hier aus privater Initiative ein Unternehmen gestartet wurde, dass der Nachfrage an Betreuungsplätzen in jedem Fall entgegen kommt.

Ich muss zugeben die Anerkennung dieses Unterfangens hat uns einiges an Arbeit und nicht zuletzt auch an Kreativität abverlangt, da dieses Tagesmütterhaus in dieser Form das erste Seiner Art in Ostbelgien ist. Eine Rechtsgrundlage gab es nicht. Die bestehenden Rechtstexte sahen dies nicht vor. Doch nun ist alles in trockenen Tüchern und einer erfolgreichen Arbeitsaufnahme und Begleitung der Kinder steht nichts mehr Wege.

Hier wurde eine klare Investition in die Zukunft getätigt und ich kann Ihnen versichern, dass es Ihnen nicht an Arbeit mangeln wird.

Und wo ich bereits von einer Investition in die Zukunft spreche, so möchte ich Ihnen abschließend ein Zitat von Sir Peter, Baron von Ustinov mit auf den Weg geben. Ustinov war ein britischer Schriftsteller, Schauspieler und Regisseur. Darüber hinaus war der zweifacher Oscar- Preisträger als UNICEF- Sonderbotschafter tätig und gründete seine eigene Stiftung zur Verbesserung der Lebensbedingungen von Kindern und Jugendlichen. 1990 wurde er durch Queen Elisabeth die Zweite in den britischen Adelsstand erhoben.

Wie sie hören war Ustinov also ein Mann von Welt.

Von ihm stammen folgende Worte:

„Kinder brauchen unsere besondere Fürsorge, weil sie unsere Zukunft sind“.

Ich denke dieses Zitat spricht für sich.

Frau Pons und ihren Mitarbeiterinnen wünsche ich alles Gute für die Zukunft und einen guten Start. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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