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Aufbruch in die Digitalisierung und Vernetzung der Pflege


03.12.2018

BelRAI (148.3 KiB)

Informationsveranstaltung zur Webapplikation BelRAI

Am vergangenen Donnerstag wurde den Gesundheits- und Pflegedienstleistern der Deutschsprachigen Gemeinschaft im Rahmen einer Informationsveranstaltung die Webapplikation BelRAI vorgestellt. Diese soll künftig dazu genutzt werden, die Gesundheits- und Pflegesituation von Patienten zu erfassen und den Betroffenen anhand internationaler Leitlinien Handlungsempfehlungen mit auf den Weg zu geben.

Hinter dem Kürzel BelRai (Belgian Resident Assessment Instrument) verbirgt sich ein digitales Instrument zur Bewertung des Gesundheitszustandes eines Patienten (im Fachjargon auch als Klient bekannt). Konkret wird durch diese Webapplikation die Gesundheits- und Pflegesituation einer Person erfasst, wodurch eine qualitative Pflegeplanung und -kontrolle gewährleistet werden kann. Außerdem können die verschiedenen Akteure vernetzt arbeiten.

Das Programm ist auf den gesamten Gesundheitssektor ausgerichtet. Demnach können und sollen möglichst viele Dienstleister wie Ärzte, Krankenpfleger oder Psychologen darauf zurückgreifen. Der Klient muss somit alle Informationen nur einmal mitteilen und seine Anfrage nicht bei jedem Dienstleister wiederholen.

Mit der Einführung dieses Programmes wollen der Föderalstaat und die Teilstaaten BelRAI in Belgien flächendeckend einführen. In Ostbelgien sind wir für kurze Wege bekannt. Mit Hilfe der App können wir noch schneller ans Ziel einer optimalen Pflege und Begleitung gelangen. Das Programm dient der Unterstützung der Fachkräfte. Es geht nicht darum den Menschen in der Pflege zu ersetzen“, so Gesundheitsminister Antonios Antoniadis, der bei der Veranstaltung vor allem auf die sinnvollen Möglichkeiten der Digitalisierung hinwies. Es gelte nun, passgenaue Konzepte zu entwickeln und diese frühzeitig anzupacken.

Das ganze Vorhaben wird in den kommenden Jahren schon beträchtliche Investitionen erfordern . Aber Geld, das in die Pflegekräfte und die zu pflegenden Menschen investiert wird, ist gut angelegtes Geld. Der Gesundheits- und Pflegesektor verdient nicht nur unsere Anerkennung, sondern auch eine Aufwertung. Deshalb gehört die Einführung des BelRAI zu den Maßnahmen der Verbesserung der Arbeitsbedingungen für die Pflegekräfte und ist genauso notwendig wie die angekündigten Gehaltserhöhungen für das Personal“, so Antoniadis.

Die Dienststelle für Selbstbestimmtes Leben arbeitet bereits seit geraumer Zeit mit BelRAI. Im Rahmen einer Pilotphase soll es nun auch in weiteren Einrichtung zur Anwendung kommen.

Dank BelRAI und anhand der Gesundheitsplanung, die wir für die Deutschsprachige Gemeinschaft erarbeitet haben, wollen wir es schaffen, ein Pflegenetzwerk aus vor- und nachgeschalteten Maßnahmen zu bilden. Hierbei sind wir auf die Mitarbeit des Sektors angewiesen, denn nur dann kann BelRAI auch für alle Beteiligten ein Gewinn sein“, so Antoniadis abschließend.

Infobox:

– BelRAI ist ein valides neutrales Instrument, welches die Gesundheits- und Pflegesituationen erfasst. Dies schließt die Erfassung der verschiedenen Risiken, denen der Betroffene ausgesetzt ist, ein. BelRAI gibt daraufhin, orientiert an internationalen Leitlinien, Handlungsempfehlungen;

– Das Instrument ist multidisziplinär, es sollte somit von den verschiedenen Disziplinen aus ihrem Blickwinkel ausgefüllt werden;

– Ab 1.1.2019 werden alle Personen, die in ein APWH einziehen wollen von der DSL mit Hilfe des Screeners in eine Pflegekategorie eingestuft.

– Die Webapplikation BelRAI ist in den drei Landesssprachen verfügbar. Der Austausch der Daten erfolgt nur nach Einverständnis des Patienten.

– BelRAI ermöglicht eine Auswertung auf verschiedenen Ebenen:

  • Auf Mikroebene, kann die Qualität der Behandlung und Betreuung bearbeitet werden.
  • Auf Mesoebene kann die Qualität der Organisation bzw. des Gesundheitsdienstleisters evaluiert werden.
  • Auf Makroebene kann das gesamte Gesundheitssystem erfasst werden um eine Gesundheitsplanung durchzuführen und um Lücken in der Versorgung festzustellen.

 

Für weitere Informationen


Pressereferent
Mario Vondegracht
Tel: +32 (0)87/59 64 92
E-Mail: mario.vondegracht@dgov.be

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