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Suizidprävention


Es gilt das gesprochene Wort!

02.12.2020

447 Frage und Antwort zur Suizidprävention

Ich bin – wie viele Menschen – tief bestürzt über den Freitod der besagten jungen Frau aus Lüttich.

Selbstmordgedanken und die in manchen Fällen herbeigeführte Tat sind keine Krankheit, sondern Symptome eines zugrundeliegenden Problems.

Eine Einschätzung der Situation ist daher sehr komplex und vielschichtig.

Ich warne übrigens davor die Tat der jungen Frau mit den Corona-Maßnahmen zu erklären. Meines Wissens gab es keinen Abschiedsbrief.

Die wahren Hintergründe für diese Tat werden leider nie geklärt werden können.

Ich kann sehr gut nachvollziehen, wenn die aktuelle Situation die psychische Gesundheit der Menschen stark beeinflusst. Es ist eine sehr herausfordernde Zeit für uns alle. Bei manchen Menschen wirkt die aktuelle Situation wie ein Brandbeschleuniger.

Das darf man nicht unterschätzen.

In der DG gibt es neben den niedergelassenen Psychologen verschiedene Angebote, um sich Hilfe zu holen, die von der Regierung bezuschusst werden.

Zum einen gibt es die Telefonhilfe, die als niederschwelliges Angebot fungiert.

Daneben gibt es das Beratungs- und Therapiezentrum (BTZ), das in solchen Fällen auf jeden Fall kontaktiert werden kann. Ich habe dem Dienst übrigens bei Personalbedarf aufgrund von Corona eine zusätzliche finanzielle Unterstützung zugesagt.

Darüber hinaus haben wir die Kampagne des Patienten Rat & Treffs zur mentalen Gesundheit unterstützt, die im Monat Oktober durchgeführt wurde.

Zudem haben wir allen Diensten, die in der Corona-Zeit gefordert waren, Finanzmittel für die psychosoziale Begleitung der Mitarbeiter zur Verfügung gestellt.

Wir befinden uns aktuell übrigens mit dem Föderalstaat im Gespräch, um mehr Mittel für die Schaffung zusätzlicher Angebote im Bereich der mentalen Gesundheit zu erhalten.

Der Föderalstaat hatte als zuständige Instanz angekündigt, entsprechende Mittel für solche Zwecke freizumachen.

Weitere Informationen finden sich in der Antwort auf die Schriftliche Frage 75, vom 27/08/2020 zu der steigenden Suizidgefahr aufgrund der Corona-Krise.

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