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Armut in der DG – Universität Mons zieht erste Zwischenbilanz


Armut in der DG

Universität Mons zieht erste Zwischenbilanz 

Auf Forderung des Parlamentes hat die Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft das Forschungszentrum der Universität Mons mit der Ausarbeitung eines DG-eigenen Armutsberichts beauftragt. Erstes Zwischenfazit: Es gibt sehr viele Dienste, die sich der Armutsbekämpfung verschreiben, eine bessere Vernetzung ist jedoch vonnöten. 

Die DG wird bisweilen als eine der am besten geschützten Minderheiten Europas bezeichnet. Als eine Region, in der es sich gut leben lässt. Doch anders als diese idyllische Feststellung anmutet, leben auch bei uns Menschen in Armut, Prekarität und sozialer Verwundbarkeit.

Die Regierung ist sich dessen bewusst. Bereichsübergreifend bezuschusst die DG nämlich eine Fülle an Maßnahmen zur Armutsbekämpfung.  Von der Kleinkindbetreuung über die Suchtvorbeugung bis hin zur Jugendhilfe für Familien mit vielfältigen Problemlagen, um nur einige der mannigfaltigen Beispiele anzuführen.

Unterschied Nord-Süd

Im Dezember 2014 wurde dem Parlament der erste Zwischenbericht vorgestellt. Daraus geht hervor, dass besonders die versteckte Armut in einem ländlichen Raum wie der DG stark ausgeprägt ist. Viele in Armut lebende Menschen fühlen sich in ihrer Heimat als Einzelfall. Die Scham, über die eigene Situation zu sprechen ist groß, die Angst vor Ausgrenzung allgegenwärtig.

Zudem unterscheiden sich  die Ursachen für Armut in den nördlichen Gemeinden von denen im Süden. Während im Norden akuter Wohnraummangel und Arbeitslosigkeit bestehen, ist im Süden die eingeschränkte Mobilität das Hauptproblem.

 

Handlungsempfehlungen für die DG

Die Forscher sprechen am Ende der Aktionsforschung einige Handlungsempfehlungen aus. Dazu gehören die Einrichtung einer „Beobachtungsstelle für Armut“ innerhalb bestehender Strukturen, die  Ausarbeitung einer „sozialen Kontaktliste“ zur besseren Orientierung der Betroffenen und zur Unterstützung der Zusammenarbeit der verschiedenen Dienste, die Anpassung verschiedener Angebote sowie die Förderung eines Wissensmanagements zum optimalen Nutzen vorhandener Ressourcen.

Nun gilt es, diese Handlungsempfehlungen umzusetzen. Die Ergebnisse des Umsetzungsprozesses sowie aussagekräftige Zahlen werden Ende des Jahres in einem weiteren Bericht zusammengefasst.

 

Den vollständigen Bericht finden Sie hier:

Armut, Prekarität Und Soziale Verwundbarkeit Bericht, Phase 1, Oktober 2014 (2.4 MiB)

 

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