Es gilt das gesprochene Wort!
11.09.23
Gründächern auf öffentlichen Gebäuden
Mir ist bekannt, dass Ihre Fraktion die Begrünung von Dächern und Fassaden – sowohl bei öffentlichen als auch bei privaten Gebäuden, zum Beispiel die von Unternehmen – befürwortet.
Weiterhin gilt, dass keine allgemeine Auflage zur Dachbegrünung besteht. Dennoch kann der Fachbereich dies, je nach Verfahren, empfehlen oder vorschreiben, wenn daraus ein Mehrwert besteht. Das war übrigens bereits vor der Übertragung der Raumordnung der Fall.
Unsere eigenen PPP-Schulgebäude wurden mit einer Dachbegrünung gebaut, weil der Urbanismus dies 2010 zur Auflage gemacht hat. Und auch das neue Schulbauprogramm der DG sieht eine Dachbegrünung auf Flachdächer vor. Dieser Mehrwert hat nichts mit Ästhetik zu tun.
Es geht um den Nutzen und die Einsparung von Kosten.
Es hat damit zu tun, dass die Gebäude im Sommer immer heißer und die Hitzeperioden immer länger werden. Eine Begrünung kann zur Kühlung des Innenbereiches führen. Da spielt es an sich keine Rolle, ob sich dieses Gebäude im Grünen befindet oder nicht.
Denn oftmals wird ja damit argumentiert, dass man sich bereits mitten im Grünen befindet. Es hat damit zu tun, dass im Winter Energie aus dem Gebäude verloren geht. Hier kann die Dachbegrünung zur Dämmung des Innenbereichs führen.
Es hat damit zu tun, dass das Flachdach den Witterungsverhältnissen ausgesetzt wird. Auch hier kann eine Begrünung das Flachdach zusätzlich schützen. Es hat damit zu tun, dass oftmals ein größeres Wasserauffangbecken angelegt werden muss, das kostspielig ist.
Auch hier kann eine Begrünung diese Kosten vermeiden, weil das Wasser zum Teil auf dem Dach aufgefangen wird. Das sind nur einige Beispiele von vielen. Und wie Sie sehen, geht es zum einen um den Nutzen und zum anderen, um Kosten, die man vermeiden kann.
Im Endeffekt sollte man also nicht nur auf die Anschaffungskosten schauen.
Man muss das Ganze im Verhältnis zu den Einsparungen sehen, die man damit erreichen kann. Ich denke, das muss man immer wieder in Erinnerung rufen. Hierzu wird es eine Sensibilisierung der Gemeinden geben.
Das wird aber auch für Privatleute geplant. Denn für Gebäude, die älter als 15 Jahre alt sind, sieht die DG demnächst Prämien vor.
Ich möchte allerdings nicht, dass der Eindruck entsteht, die Gemeinden wären gegen Dachbegrünungen.
Es gibt bereits eine Reihe von Projekten, wo Gemeinden aus Eigeninitiative in ihren Plänen derartige Maßnahmen ergreifen wollen und mit Blick auf eine mögliche Energieeinsparung könnte man auch darüber nachdenken, diese Projekte entsprechend zu unterstützen. Man sollte auch nicht den Eindruck erwecken, Betriebe wären gegen eine Begrünung.
Auch dazu gibt es großartige Beispiele. Es gibt aber in der Tat auch andere Ansichten. Wobei man sehr oft gute Kompromisse gefunden hat.
Umso wichtiger erscheint es mir deshalb, dass 1. stärker über die Vorteile sensibilisiert wird und 2. eine richtige Kostennutzung-Rechnung – nicht zuletzt auch aus wirtschaftlicher Sicht erstellt wird.