Abkommen zur grenzüberschreitenden Notfallversorgung mit NRW geplant
PRESSEMITTEILUNG: 96. Gesundheitsministerkonferenz in Friedrichshafen
Am 5. und 6. Juli fand in Friedrichshafen die 96. Gesundheitsministerkonferenz Deutschlands statt. Neben den 16 Landesministern und Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) nahm auch Gesundheitsminister Antonios Antoniadis (SP) am gemeinsamen Austausch teil.
Die Themen in diesem Jahr waren die Krankenhausreform, die Digitalisierung und der Fachkräftemangel. Auch Minister Antoniadis ging in seiner Ansprache auf ähnliche Herausforderungen für Ostbelgien ein. Den Fokus legte er allerdings auf die grenzüberschreitende Gesundheitsversorgung.
„Wie bei uns, hat auch Deutschland nicht nur mit der Erhaltung, sondern auch mit der Finanzierung der Krankenhäuser und dem Fachkräftemangel in der Pflege zu kämpfen. Da ist der Austausch essenziell, um zu sehen, wie andere Länder damit umgehen“, so Antoniadis.
In den Augen des SP-Ministers lastet ein besonderer Druck auf ländliche Regionen, wo angepasste Lösungen bei gleichzeitiger Einhaltung der Qualität der Versorgung nötig ist. „Zudem gilt es in der Gesundheitspolitik europäisch zu denken“, so Antoniadis weiter. „Bei der grenzüberschreitenden Notfallversorgung versuchen wir seit Jahren durchzusetzen, dass eine Ambulanz aus Nordrhein-Westfalen (NRW) im Notfall einen Patienten in Ostbelgien aufsucht. Aufgrund eines fehlenden Vertrags zwischen Belgien und NRW ist das bisher nicht möglich. Mit Rheinland-Pfalz existiert eine solche Vereinbarung schon länger.“
Allerdings ist jetzt Bewegung in die Akte gekommen, laut Information des DG-Ministers: „Der belgische Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke (Vooruit) hat auf meine Forderungen hin reagiert und einen entsprechenden Vorschlag für ein Abkommen an NRW geschickt. Bei der Zusammenkunft in Friedrichshafen versicherte mir der NRW-Gesundheitsminister, Karl-Josef Laumann (CDU), dass sich dieser Vorschlag in der Feinabstimmung befindet und mit einer Rückmeldung noch diesen Sommer zu rechnen sei. Darüber habe ich mich sehr gefreut. Denn auf den Kollegen aus NRW war bisher immer Verlass.
Bereits während der Coronazeit haben wir sehr gut zusammengearbeitet. Patienten aus Belgien konnten zum Beispiel dank einer Vereinbarung in der Aachener Intensivstationen behandelt werden. Ganz im Sinne des europäischen Geistes“, so Antoniadis abschließend.