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Psychische Gesundheit der ostbelgischen Bevölkerung


Es gilt das gesprochene Wort!

9.11.2022

1156 Frage und Antwort zur psychischen Gesundheit der ostbelgischen Bevölkerung

Aktuelle Zahlen zur Situation in Ostbelgien liegen noch nicht vor.

Eine Einschätzung der Regierung zu der Thematik ist daher schwierig.

Wir sind nicht für die psychologische und psychiatrische Versorgung zuständig, wodurch wir nur sehr eingeschränkt über belastbares Zahlenmaterial verfügen.

Dennoch ist davon auszugehen, dass das mentale Wohlbefinden der Menschen – und das gilt auch für Junge – sich verschlechtert hat.

Diese Entwicklung lässt sich bereits seit Jahren beobachten.

Zu dieser Einschätzung komme ich aufgrund der aktuellen Studien der belgischen Krankenkassen.

Es ist ein Trend, der in ganz Belgien und weltweit erkennbar ist.

Fundierte Zahlen und Fakten für Belgien zu der Corona-Pandemie werden in den nächsten Jahren vorliegen.

Für die Deutschsprachige Gemeinschaft wird erst im Rahmen des Jugendberichts konkretes Zahlenmaterial 2023 erwartet.

Die Ergebnisse der aktuellen schulbezogenen Studie von Kaleido werden hier ebenfalls einfließen.

Seit Jahren ist ein stetiger Anstieg an psychiatrischen Erkrankungen zu vermerken.

Das hat sicherlich mit den verschiedenen Krisen zu tun, aber auch mit den gesellschaftlichen Entwicklungen.

Der soziale Zusammenhalt hat sich verändert.

Es gibt einen allgemeinen Leistungsdruck im schulischen sowie auch beruflichen Kontext.

Auf junge Menschen lastet zudem der Einfluss der sogenannten „Sozialen Medien“.

Die Deutschsprachige Gemeinschaft unterstützt Einrichtungen, die mit jungen Menschen arbeiten.

Neben den Studien, einer höheren Finanzierung für das Beratungs- und Therapiezentrum (BTZ) sowie Kaleido, die Angebote der Jugendhilfe in Ostbelgien und im Ausland, finanzieren wir als DG-Regierung ebenfalls seit einigen Monaten einen Kinder und Jugendpsychiater und unterstützen über das Gesundheitsförderungskonzept Kampagnen zur Förderung der mentalen Gesundheit.

Bzgl. der langfristigen Erarbeitung ganzheitlicher Lösungsansätze, hat nun die strategische Arbeitsgruppe zum Konzept zur psychischen Gesundheitsversorgung ihren Auftrag beendet.

Ihre Arbeit und ihre Empfehlungen werden in das neue Dekret und somit in die konkrete Gestaltung der Gesundheitslandschaft einfließen.

In Bezug auf den psychiatrischen Bereich ist der Föderalstaat federführend.

Verschiedene Projekte wurden aus diesem Grund ins Leben gerufen.

Die föderalen Projekte werden in den jeweiligen Gemeinschaften umgesetzt.

Somit bestehen Synergien bei der Umsetzung der föderalen Vorgaben.

Die konkreten Aktionen hängen aber von den jeweiligen Dienstleistern in den Teilstaaten ab.

Für die Deutschsprachige Gemeinschaft wurde durch unsere intensive Lobbyarbeit beim Föderalstaat in der letzten und in der aktuellen Legislaturperiode eine Finanzierung für die Umsetzung der föderalen Netzwerke Kinder und Jugend, und nun auch der Netzwerke Erwachsene und Senioren vorgesehen.

Allein für diesen Bereich haben wir beim Föderalstaat 900.000 € sichern können.

Auch erhält der Sektor zusätzlich eine föderale Finanzierung für das föderale LIKIV-Projekt „erste Linie Psychologen“ [1].

Dieses LIKIV-Projekt schafft Bürgern Zugang zu bestimmten erstattungsfähigen Sitzungen.

Die Modalitäten der Umsetzung müssen aber noch in dem Netzwerk besprochen werden.

Das sind noch mal 1 Million Euro.

Das bedeutet, und das ist keine Kleinigkeit, dass das Netzwerk der mentalen Gesundheit in der Deutschsprachigen Gemeinschaft über 1,9 Millionen Euro allein aus föderalen Töpfen mehr bekommt.

Geld, um ein integriertes Netzwerk für alle Altersgruppen zu schaffen und Projekte in der ersten Linie der Psychologen umzusetzen.

Durch unser REK-Projekt „Konzept zur psychischen Gesundheitsversorgung“ und die zur Verfügung stehenden Mittel seitens der

Deutschsprachigen Gemeinschaft und dem Föderalstaat, ist ein Rahmen gegeben, um flächendeckende Zugänge für die Bevölkerung zu gestalten.

Aktuell beschäftigt sich das Netzwerk der mentalen Gesundheit in der Deutschsprachigen Gemeinschaft mit seinem Aufbau und der konkreten

Vorstellung, wie diese LIKIV-Konvention konkret ab 2023 umgesetzt werden kann.

[1] Nähere Informationen Psychologen erste Linie: Dispenser des soins psychologiques de première ligne ou spécialisés via un réseau de santé mentale – INAMI (fgov.be)

 

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