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AstraZeneca vorerst nur für Menschen ab 56 Jahre erhältlich


7. April 2021

Gesundheitsminister passen Impfkampagne an

PRESSEMITTEILUNG: Gesundheitsminister passen Impfkampagne an – AstraZeneca

Die Gesundheitsminister des Landes haben sich am heutigen Mittwoch intensiv mit der Entwicklung der Impfkampagne in Belgien auseinandergesetzt. Dabei wurde festgehalten, dass auf Basis wissenschaftlicher Empfehlungen bis auf weiteres das AstraZeneca-Präparat Menschen ab 56 Jahre vorbehalten wird.

Zunächst ist festzuhalten, dass 17 % der Impfberechtigten in Belgien schon mindestens einmal geimpft wurden. In Ostbelgien haben bereits 17,3 % die erste Impfdosis erhalten. Insgesamt sind das fast 11.000 Menschen geimpft.

Die Impfbereitschaft in Ostbelgien ist groß. 77 % der über 70-Jährigen haben einen Impftermin oder wurden bereits geimpft. Bei den 65- bis 69-Jährigen liegt die Anmeldequote bereits bei 61 %. Sie wurden allerdings erst vor kurzem eingeladen. Einen zusätzlichen Schub könnte die Kampagne durch das Impfen der Menschen zuhause bekommen. Wer das Haus aufgrund seiner Pflegebedürftigkeit oder seiner psychischen Verfassung nicht verlassen kann, kann bei gültiger Impfeinladung ab sofort den Hausarzt kontaktieren.

Nun wurde eine Neuorientierung der Impfkampagne vereinbart. Der AstraZeneca-Impfstoff wird ab dem 8. April 2021 vorläufig nicht mehr allen Impfberechtigten angeboten. Mit dem britisch-schwedischen Präparat werden in Belgien künftig nur noch Menschen geimpft, die älter als 56 Jahre sind. Diese Entscheidung wurde auf Basis des Gutachtens des Hohen Rates für Gesundheit getroffen.

Anlass für die Entscheidung der Gesundheitsminister war das Auftreten von sehr seltenen und spezifischen Arten von Blutgerinnseln mit einer geringen Anzahl an Blutplättchen nach der Impfung mit AstraZeneca in einigen europäischen Ländern, darunter in Deutschland. In Deutschland wurden 31 Fälle einer sogenannten Sinusvenenthrombose bei 3 Millionen AstraZeneca-Geimpften festgestellt. In Belgien ist aktuell kein Fall einer Sinusvenenthrombose bekannt.

„Angesichts der Verdachtsmomente aus anderen Ländern wenden wir das Vorsorgeprinzip an“, so Gesundheitsminister Antonios Antoniadis (SP). „Das zeigt, dass das Meldesystem für Nebenwirkungen funktioniert und dass mögliche Nebeneffekte einer Impfung ernst genommen werden.“

In den meisten Fällen waren die Betroffenen Frauen unter 55 Jahre, die vier bis 16 Tage nach der Impfung eine Sinusvenenthrombose erlitten hatten. In neun von den 31 Fällen verlief die Krankheit tödlich.

Zu den Symptomen zählen anhaltende Kopfschmerzen, epileptische Anfälle, Lähmungen bzw. Sprachstörungen sowie punktförmige Hautblutungen. Derartige Symptome sind nicht zu verwechseln mit den üblichen Nebenwirkungen, die in den ersten zwei Tagen nach einer Impfung naturgemäß auftreten können.

Bisher wurden in Ostbelgien ca. 3100 mit dem AstraZeneca-Präparat geimpft. 350 sind unter 55 Jahre alt. Für die 350 Ostbelgier und die anderen Menschen im Land, die bereits die erste AstraZeneca-Dosis erhalten haben, wird man auf Basis wissenschaftlicher Kriterien entscheiden, ob bei der zweiten Dosis in 12 Wochen weiterhin AstraZeneca oder ein anderer Impfstoff zum Einsatz kommen könnte.

„Wichtig ist, dass Menschen ab 56 Jahre weiterhin mit AstraZeneca geimpft werden können. Die aktuellen Studienergebnisse zeigen auf, dass der Impfstoff mit zunehmendem Alter eine hohe Wirkung aufzeigt“, so Antoniadis, der ebenfalls darauf verwies, dass das Risiko eines tödlichen Krankheitsverlaufs durch eine Corona-Infektion mit zunehmendem Alter steige.

Die Gesundheitsministerkonferenz wird die Entscheidung der Aussetzung des AstraZeneca-Impfstoffes für die Impfberechtigten unter 55 Jahre innerhalb der nächsten vier Wochen neubewerten.

Für weitere Informationen


Pressereferent
Mario Vondegracht
Tel: +32 (0)87/59 64 92
E-Mail: mario.vondegracht@dgov.be

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