Es gilt das gesprochene Wort!
25.05.2020
223 Frage und Antwort zur Konzertierung der Akteure des Gesundheits- und Pflegesektors
Der offene Brief vom 6. Mai 2020, den das ehrenwerte Mitglied in seiner Frage anspricht, ist mir bekannt. Die Kontrolle der Föderalregierung obliegt dem föderalen Parlament. Es steht mir nicht zu, zu bewerten, ob und in welcher Form die föderalen Instanzen bei der Vorbereitung ihrer Maßnahmen zur Krisenbewältigung die Verantwortlichen des Gesundheits- und Pflegesektors einbeziehen.
Die Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft hat sofort zu Beginn der Krise auf eine enge Zusammenarbeit mit allen Akteuren, mit den Einrichtungen, den Diensten und den Ärzten gesetzt. Wir waren uns von Anfang an bewusst, dass ein Gelingen in dieser Krisensituation, wenn überhaupt, nur durch das Zusammenwirken aller Kräfte möglich ist.
Die Heimleiter der Wohn- und Pflegezentren treffen wir bis zu zwei Mal pro Woche. Mit der häuslichen Hilfe und Krankenpflege finden ebenfalls regelmäßig Termine statt. Mit der Aufsichtsbehörde der Behindertenwohnheime sind bisher ebenfalls häufig Videokonferenzen abgehalten worden.
Mit den Hausärztekreisen haben wir mehrmals pro Woche Kontakt und auch die Krankenhäuser werden bis zu drei Mal pro Woche getroffen.
Punktuell gab es außerdem Nachfragen bei Zahnärzten oder Fachärzten.
Unseren Einsatz haben wir nicht an den Zuständigkeiten der DG festgemacht und haben häufig bei der Koordination der Dienste und in jedem Fall bei der Ausstattung interveniert.
All dies ist nicht selbstverständlich.
Viele der Maßnahmen, die wir hier in Ostbelgien ergriffen haben, wurden im Nachgang von Sciensano oder dem RMG den Diensten und den Teilstaaten empfohlen.
Wir haben sogar Testmaterial gekauft, um gezielt Tests in den Wohn- und Pflegezentren durchzuführen.
Außerdem werden wir in Kürze die Tests auf bestimmte Berufsgruppen erweitern, um auf die Ausbreitung des Virus besser reagieren zu können. Auch dieses Vorgehen ist einmalig in Belgien.
Die DG ist außerdem der einzige Teilstaat, der die Gesundheitsdienstleister strukturell und unabhängig von Zuständigkeiten mit Schutzmaterial ausstattet.
Viele Dienstleister haben bisher kein oder nur sehr wenig Schutzmaterial von anderer Stelle als der DG erhalten.
Wir helfen inzwischen sogar außerhalb der DG, bei den angrenzenden frankophonen Gemeinden und der Französischen Gemeinschaft.
Die Instrumente der Autonomie und unsere Kleinheit wurden daher, nach meiner Auffassung, zielgerichtet genutzt und haben zu einer besseren Bewältigung dieser Krise beigetragen.