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Einrichtung einer Heimfinder-App


Es gilt das gesprochene Wort!

05.02.2020

106 Frage und Antwort zur Einrichtung einer Heimfinder-App

Die Deutschsprachige Gemeinschaft setzt sich fortlaufend mit der Frage auseinander, wie ein Senior ein auf seinen Bedarf abgestimmtes Angebot finden kann.

Hierzu wurde die Dienststelle für Selbstbestimmtes Leben (DSL) geschaffen. Anders als in einer App wird der Senior dort individuell beraten, seine Bedarfe werden erfasst und, wenn er es wünscht, wird ihm bei der Suche eines passgenauen Angebotes geholfen. Wir beschränken uns dabei nicht auf Plätze in den Wohn- und Pflegezentren (WPZS), sondern auf alle Angebote, die dem Senior zur Verfügung stehen.

Zusätzlich dazu informieren die WPZS die DSL über die zur Verfügung stehenden Plätze. Momentan wird an einer digitalisierten Lösung zwischen DSL und WPZS gearbeitet, die es der DSL ermöglichen wird, besser über freie Plätze informiert zu werden.

Diese digitalisierte Lösung geht nicht nur mit einer einfacheren Kommunikation zwischen der Dienststelle und den WPZS einher, sondern stellt aufgrund von automatisierten Datenflüssen zwischen DSL und den WPZS (die unter anderem die Unterstützungskategorie enthalten soll) auch eine Vereinfachung für den Bürger dar.

Das Vorgehen in der Deutschsprachigen Gemeinschaft hat neben der direkten und individuellen Beratung auch weitere Vorteile: Sollte kein passender Platz zur Verfügung stehen oder ein anderes Angebot der häuslichen Unterstützung auch dem Bedarf entsprechen, erhält der Senior im Gespräch entsprechende Informationen. Nicht jeder Unterstützungsbedarf muss oder kann allein durch ein WPZS beantwortet werden. Die Senioren möchten solange wie möglich zuhause in vertrauter Umgebung leben. Daher ist es wichtig, sie über Alternativen zu informieren.

Der Senior mit Unterstützungsbedarf wird nicht allein gelassen und es werden, wenn notwendig und vom Senior gewünscht, alternative Lösungen gesucht.

Eine App würde diesem Qualitätsanspruch in unseren Augen nicht gerecht und könnte auch nicht die Dringlichkeit erfassen, die entstehen kann, wenn der Gesundheitszustand sich kurzfristig und drastisch verändert.

Wir haben uns die App angeschaut. Anders als man vielleicht vermutet, informiert sie lediglich über freie Kapazitäten. Die App erlaubt es allerdings nicht, wie das beispielweise bei einer Online-Hotelbuchung der Fall wäre, einen Platz zu reservieren. Hierfür müssen die interessierten Personen letztendlich einen Termin mit der Einrichtung vereinbaren.

NRW ist ein Land mit 18 Millionen Einwohnern. Dass eine App dort interessant sein kann, weil die Übersichtlichkeit der kleinen DG mit ihren bald neun Wohn- und Pflegezentren fehlt, kann ich mir gut vorstellen. Gleiches gilt für den Rhein Kreis Neuss, wo die App bereits eingesetzt wird. Dort leben 451.000 Einwohner. Dort gibt es 46 Seniorenheime.

Wenn der Datenaustausch in Echtzeit zwischen der DSL und den WPZS stehen sollte, werden wir überprüfen, ob der Zugang zum System öffentlich gemacht werden könnte und welche Kosten damit verbunden sind.

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