Zuerst in Deutschland bzw. Chemnitz, jetzt bei uns – man könnte meinen, Fremdenhass würde sich diesen Sommer wie ein Lauffeuer ausbreiten. Mit Sicherheit schmorte er bereits lange im Verborgenen. Nun zeigt er stärker als zuvor sein wahres Gesicht.
Cécile Djunga, der bekannten Wettermoderatorin des RTBF, standen die Tränen in den Augen, als sie von den vielen Hassnachrichten sprach, die sie im Laufe ihrer Karriere lesen bzw. ertragen musste. Die NVA befindet sich überdies in Erklärungsnot, weil einige ihrer Kandidaten in Verbindung mit der Jugendorganisation „Schild en Vrienden“ stehen, dessen Mitglieder über einen Chat rassistische und sexistische Beiträge austauschten. Auch in Deutschland werden stets mehr Verknüpfungen zwischen rechtsextremen Bewegungen und „Rechtsaußen-Parteien“ deutlich.
Es wird allerhöchste Zeit, dass wir gemeinsam ein Zeichen gegen Fremdenhass und Menschenfeindlichkeit setzen. Engagement und Zivilcourage sind dabei ebenso wertvoll wie eine angemessene Integrations- und Aufklärungspolitik. Wenn wir die Alltäglichkeit von Hass auf „die anderen“ hinnehmen, dann werden wir es in Zukunft verantworten müssen, dass unter anderem Rassismus, Sexismus und Homophobie salonfähig werden. Und Ostbelgien ist an dieser Stelle keine Insel.
Unsere Erfahrung sollte uns lehren, dass wir das Lauffeuer des Hasses eindämmen müssen, bevor es in Europa erneut einen Flächenbrand auslöst!