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25 Jahre Blutplasmazentrum Amel


Es gilt das gesprochene Wort!

08/12/2017

Blutplasmazentrum Amel (153.9 KiB)

Sehr geehrte Damen und Herren,

es ist mir eine besondere Freude heute hier anwesend sein zu dürfen und einige Worte an Sie zu richten. Immerhin feiern wir dieses Jahr ein ganz besonderes Jubiläum oder anders gesagt einen ganz besonderen Geburtstag- nämlich den 25. Geburtstag des einzigen Blut- und Plasmazentrums in der gesamten Deutschsprachigen Gemeinschaft.

Und wie es sich für ostbelgische Verhältnisse gehört, werden zu solchen Geburtstagsfeiern meist alte Fotoalben aus der Mottenkiste gekramt, um die vergangenen Jahre kurz Revue passieren zu lassen. Um in Erinnerungen zu schwelgen. Erinnerungen, an die ersten Schritte und Erfahrungen, die man im Laufe der Zeit gemacht und gesammelt hat.

Aus diesem Grund habe ich es mir nicht nehmen lassen, auch ein wenig zu stöbern. Nicht in der Mottenkisten nach alten Fotos und Alben, sondern im Archiv des Grenzecho. Und ohne, dass es mich in geringster Weise erstaunt hätte, bin ich dort auf unzählige Artikel zum Engagement des Roten Kreuz und zu Blut- und Plasmaspenden in Amel fündig geworden. Unter all diesen Artikeln fand sich dabei eine ganz besondere Schlagzeile. Sie ist datiert vom 14. Oktober 1992 und lautet „Blutplasmazentrum nimmt Arbeit auf“.

Ja, gemeint ist sozusagen die Geburtsstunde des Blutplasmazentrum, dessen 25-jähriges Jubiläum wir heute feiern.

Werte Anwesende,

ich muss gestehen, als ich auf diesen Zeitungsartikel gestoßen bin, glaubte ich zunächst, mich auf eine kleine Zeitreise zu begeben. Immerhin sind seit dem Erscheinen und dem heutigen Tag mehr als 25 Jahre vergangen. Doch ich lag mit meiner Vermutung falsch. Denn abgesehen von der Überschrift und der Tatsache, dass „dass“ mittlerweile aufgrund der neuen deutschen Rechtschreibung mit zwei „s“ und nicht mit scharfem „ß“ geschrieben wird, könnte man diesen Artikel heutzutage beinahe genauso wieder veröffentlichen.

Neben der Eröffnung wird im Artikel dargelegt, was genau Plasma eigentlich ist, wozu es dient, wie und wie oft die Spenden stattfinden und vor allem warum es so wichtig ist, Blut und Plasma zu spenden. Ja in einem weiteren Artikel, der 1994 erschien, wird sogar explizit nach Plasmaspendern gesucht.

Warum ich Ihnen das erzähle?

Nun ja, auch wenn die Medizin im Verlauf der letzten 25 Jahre enorme Fortschritte gemacht hat, damals unheilbar geltende Krankheiten nun wirksam behandelt werden können und Operationen möglich sind, an die Anfang der Neunziger noch keiner glaubte, so ist eines unverändert geblieben: die große Nachfrage an Blut und Plasma.

Beides lässt sich nach wie vor nicht künstlich herstellen und der Bedarf steigt zunehmend. Denn je fortschrittlicher unsere Medizin wird, umso mehr sich unser Wissen erweitert, ja umso häufiger kommen Blut- und Plasmaspenden zum Einsatz.

Doch wo viele Spenden nötig sind, bedarf es folglich auch vieler Spender. Dabei gilt es zu differenzieren. Denn das eine schließt das andere nicht aus. Wer Plasma spendet, der kann dennoch auch zur Blutspende.

Eine wichtige Voraussetzung gibt es dann doch. Nämlich die, dass es einen Ort gibt und vor allem engagierte Menschen, die sich um die Spender und deren Spenden kümmern, die informieren, sensibilisieren und agieren.

Einen solchen Ort oder besser gesagt ein solches Zentrum, wie es hier in Amel nun seit 25 Jahren besteht und das auf Ebene der gesamten Deutschsprachigen Gemeinschaft einzigartig ist.

An dieser Stelle möchte ich die Gelegenheit nutzen, Sie zu loben und Ihnen zugleich im Namen der Regierung meinen großen Dank und meine aufrichtige Anerkennung für Ihre Leistungen auszusprechen.

Denn ein Spender kann nur dann seinen wichtigen Beitrag zum Leben leisten, wenn es Menschen wie Sie gibt, die dies ermöglichen.

Als Regierung haben wir diese Initiative seit Anbeginn unterstützt und ich kann Ihnen versichern, dass wir dies auch in Zukunft weiterhin nach bestem Willen tun werden.

Werte Anwesende,

ich weiß, dass wir nun im Anschluss noch einem genaueren Vortrag zur Plasmaspende lauschen dürfen und uns zu guter Letzt, wie auf dem Programm so schön erwähnt, das gemütliche Beisammensein erwartet. Aus diesem Grund möchte ich meinen Redebeitrag mit einem Zitat beenden, dass die typische Eifeler Ärmel-hoch-Mentalität nicht besser beschreiben könnte.

Diese Zitat stammt von dem deutschen Theologen Adoplh Kolping, der wie es der Zufall will, genau heute vor 204 Jahren geboren wurde und als volksnaher Seelsorger in die Geschichte einging.

Er sagte einst: Schön reden tut’s nicht, die Tat ziert den Mann!

Diesem Kredo sind sie während der vergangenen 25 Jahre gefolgt und werden dies auch sicherlich oder besser gesagt hoffentlich auch in Zukunft weiterhin tun. Für Ihre weitere Tätigkeit wünsche ich Ihnen in jedem Fall nur das Beste!

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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