PRESSEMITTEILUNG
04.11.2016
20161104 Generationsbrücke Aachen (177.7 KiB)
Sozialminister besucht Begegnungsprojekt für Jung und Alt
Antoniadis: „Mit Neugier und Weisheit zum gesellschaftlichen Zusammenleben“
Der demografische Wandel ist in aller Munde. Auch in der Deutschsprachigen Gemeinschaft ist er längst kein Fremdwort mehr. Immer mehr älteren Menschen steht eine zunehmend kleinere Anzahl Kinder und Jugendlicher gegenüber. Unter dem Slogan #SelbstbestimmtLebenOstbelgien – SLO hat sich Sozialminister Antonios Antoniadis seit dem Sommer in Gesprächen mit Akteuren und Betroffenen auf die Suche nach weiteren Impulsen und Ideen zur Gestaltung der Seniorenpolitik gemacht. Auch ein Projekt aus Aachen war dabei, das inzwischen nicht nur bundesweit von sich reden macht.
Auf das Projekt „Generationsbrücke Deutschland“ wurde der Sozialminister vom Präsidenten des Europäischen Parlaments, Martin Schulz, aufmerksam gemacht, der inzwischen als Botschafter für die Initiative fungiert.
Die Generationsbrücke Deutschland führt Jung und Alt zusammen. Kinder und Bewohner von Alten- und Pflegeeinrichtungen begegnen einander in regelmäßigen Abständen. Diese Zusammenkünfte werden professionell durchgeführt und bauen auf den gegenseitigen Austausch und die Wertschätzung der einzelnen Generationen auf.
Die Kinder profitieren vom Wissensschatz der Senioren und erfahren mehr über gesellschaftliche Werte wie Mitmenschlichkeit, Toleranz und Respekt. Sie lernen, dass das Älterwerden, Pflegebedarf, Demenz und auch der Tod zum Leben gehören.
Aber auch für die Senioren ist der Austausch eine große Bereicherung. So werden sie durch die ansteckende Lebendigkeit der Kinder angeregt, erfahren eine besondere Abwechslung im Heimalltag und werden gestärkt in das gesellschaftliche Umfeld integriert. Hier entstehen generationsübergreifende Freundschaften.
„Neugier und Offenheit der Kinder treffen auf die reichen Lebenserfahrungen und Weisheiten der Senioren. Die Generationsbrücke Deutschland ist ganz klar eine Win-Win-Situation. Das gesellschaftliche Zusammenleben wird hierdurch gestärkt. Außerdem gibt es Theorien, die eine Senkung des Medikamentenkonsums auf den Kontakt mit jungen Menschen zurückführen,“ bilanzierte ein sichtlich beeindruckter Antoniadis, der punktuelle Begegnungsprojekte aus der Deutschsprachigen Gemeinschaft kennt, aber nicht mit dieser Methodik.
Der Minister möchte es aber nicht bei einem einfachen Besuch belassen. Mit hiesigen Seniorenheimen soll die Übertragung des Konzepts auf die DG überprüft werden. Erste Gespräche mit Interessenten stehen bereits an.
Aktuell zählt das Projekt bereits 100 Kooperationspartner, darunter 49 Altenpflegeheime, 32 Kindertagestätten und 19 Schulen. Es wird in 8 Bundesländern durchgeführt und ist darüber hinaus auch im Ausland, u.a. in Polen und China, aktiv.