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„Signalwirkung für eine inklusivere Gesellschaft“


Special Olympics 2014 in Antwerpen

„Signalwirkung für eine inklusivere Gesellschaft“

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Der Volksmund weiß: Sport verbindet. Die kommenden knapp zwei Wochen werden dieser Aussage nochmals Nachdruck verleihen. Dann nämlich werden in Antwerpen die Special Olympics (SO) ausgetragen. In Belgien findet die weltweit größte, vom IOC offiziell anerkannte Sportbewegung für Menschen mit geistiger Behinderung bereits seit 1979 statt. Es hat jedoch den Anschein, als seien die SO erst jetzt so richtig in der DG angekommen.

„Eine große Leistung verlangt ein großes Publikum“ – selten gab es einen derart passenden Slogan für ein Sportevent. Die Begeisterung im Vorfeld der Spiele ist unverkennbar. Am gestrigen Tag wurde das olympische Feuer durch Eupen getragen. Der zu diesem Anlass organisierte Fackellauf erfreute sich nicht nur reger Teilnahme zahlreicher Läufer, rund um die Rennstrecke bildete sich auch eine wahre Fan-Meile.

Menschen mit geistiger Behinderung verfügen über ein riesiges Potential und eine außergewöhnliche Persönlichkeit. Die SO bieten ihnen die Chance, ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Das große Interesse an den SO schafft zudem ein Gefühl von Verbundenheit, Akzeptanz und Wertschätzung.

2009 verabschiedete die UN-Generalversammlung die richtungsweisende Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen, zu deren Umsetzung sich auch die DG verpflichtet hat. Darin wird u.a. die Forderung nach einer inklusiven Gesellschaft erhoben. Die Inklusion von Menschen mit einer Beeinträchtigung umfasst alle Lebensbereiche. Das hat auch die Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft erkannt. Im zweiten Umsetzungsprogramm des Regionalen Entwicklungskonzeptes (REK) wird die Inklusion demnach als Querschnittsthema behandelt. Als Grundlage dient der von der Dienststelle für Personen mit einer Behinderung ausgearbeitete Aktionsplan „DG Inklusiv 2025“.

Bei der Entwicklung hin zu einer inklusiven Gesellschaft könnten die sogenannten Unified Sports, d.h. der gemeinsame Sport von Menschen mit und ohne Behinderung, den Weg vorzeichnen. Zwar gibt es noch keine offizielle, gemischte Mannschaft in der DG, eine positive Entwicklung ist jedoch schon seit geraumer Zeit zu beobachten. Basketball-, Tennis- und Tischtennisclubs aber auch Turn-, Sport- und Wandervereine bieten regelmäßige Begegnungsmöglichkeiten zwischen Menschen mit und ohne Beeinträchtigung.

Der Sport macht einen ersten, großen Schritt, wenngleich bereits einige Betriebe und Organisationen den inklusiven Ansatz verinnerlicht haben und Menschen mit Behinderung aufnehmen.

Ich verspreche mir von den Special Olympics und den zunehmenden Möglichkeiten des gemeinsamen Sports eine erhebliche Signalwirkung. Die  Inklusion der Menschen mit Behinderung in allen Bereichen des alltäglichen Lebens ist nicht nur eine gesellschaftliche Verantwortung, sondern eine Bereicherung für jeden,“ sagte Minister Antonios Antoniadis bei der Pressekonferenz im Vorfeld der diesjährigen Special Olympics.

Sport verbindet also nicht nur – er geht auch mit gutem Beispiel voran.

Geschlossen.

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