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Aktuelle Frage zum Bedarf an Altenheimplätzen in der DG


Antwort von Minister Antoniadis

Eupen, den 01. April 2015

Es gilt das gesprochene Wort!

1.Wie sehen Bestand und Bedarf an Alten- und Pflegeheimplätzen am heutigen Tage in der Deutschsprachigen Gemeinschaft aus?

Zum aktuellen Bestand: Ausgehend vom Foto, das der Föderalstaat am 1.1.2013 gemacht hatte, werden wir Mittel für die Finanzierung von 741 Plätzen erhalten. Wir bräuchten allerdings Mittel für die Finanzierung von 880 Plätzen. Der aktuelle Bestand beläuft sich am heutigen 1.4.2015 auf 751 Plätze. Das sind 269 Altenheimplätze, 18 Kurzzeitpflegeplätze und 464 Pflegewohnheimplätze. Hinzu kommen die programmierten Plätze, wodurch wir sogar auf mehr als 880 Plätze kämen, die auf dem Foto vom 1.1.2013 hätten berücksichtigt werden müssen.

Zum  aktuellen Bedarf:  laut Reservierungsliste von Eudomos-Ihr häuslicher Begleitdienst warten momentan 174 Personen auf einen Platz in einer Alten- und Pflegestruktur. Diese Personen werden allerdings von Eudomos begleitet und nehmen bei Bedarf die Dienste der häuslichen Hilfe in Anspruch.

Allerdings befinden sich zwei Projekte in der Pipeline. In Bütgenbach soll im Sommer der Bau von 49 Plätzen beginnen. In Kelmis würden weitere 60 Plätze entstehen. Nach Vorlage des Gutachtens des Beirates für Wohn-, Pflege- und Begleitstrukturen Anfang Mai werde ich über die Genehmigung dieser 60 Plätze entscheiden. Zusammen macht das 109 neue Plätze.

Zum künftigen Bedarf: Im Gegensatz zum Inland gibt es in Ostbelgien eine gut ausgebaute häusliche Hilfe. Auch ist der soziale Zusammenhalt sehr groß. 98% der 60- bis 79-jährigen leben zuhause. Der Wunsch in den eigenen vier Wänden leben zu dürfen ist groß. In der Eifel sind zum Beispiel 90% der Senioren Wohnungseigentümer.

Im REK II werden wir deshalb diesem Wunsch nach größtmöglicher Autonomie außerhalb von stationären Pflegestrukturen nachkommen und neben der Unterstützung der häuslichen Hilfe auf alternative Wohnformen setzen. Hier ist eine enge Zusammenarbeit mit den Gemeinden, den Anbietern der häuslichen Hilfe sowie ehrenamtlichen Organisationen unabdingbar.
Was den Ausbau der Alten- und Pflegeheimeinrichtungen angeht, arbeiten wir im Moment an der Verbesserung der Bedarfsermittlung.

Denn selbst die beste häusliche Pflege und wohnortsnahe Betreuung kann den Einzug in ein Pflegeheim nicht verhindern. Hier befinde ich mich im regen Austausch mit den verschiedenen Anbietern der stationären Pflege – nicht zuletzt um die Qualität der Pflege in der DG auch in Zukunft auf einem hohen Niveau halten zu können.

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